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Ursachen der CMD

 

Ursachen und Hinweise auf eine CMD sind so genannte Parafunktionen. Man zählt unter anderem das Zähneknirschen und Zähnepressen hinzu. Zähneknirschen wird oft vom Bettnachbar gehört, während das geräuschlose Zähnepressen meist unbemerkt bleibt.

Aber auch Zahnwanderungen und Zahnlockerungen, sowie abgenutzte,  gesplitterte und eingekerbte Zähne und ungenügend angepasster Zahnersatz (Prothesen, Kronen, Brücken, Füllungen) weisen auf eine Fehlfunktion des Kauapparates hin.

Weitere Anzeichen sind Kopffehlhaltungen, erhöhte Muskelanspannungen und druckempfindliche Austrittspunkte des Trigeminusnervs über den Augenbrauen, unter dem Auge und unterhalb der Unterkiefer-Prämolaren.

Aus einer solchen absteigenden Belastung resultieren muskuläre Probleme sowie ein verschobener Atlaswirbel, der eine starke Verbindung  mit der Unterkieferposition hat. Die gesamte Körperstatik verändert sich und gerät aus der Balance. Die absteigende Muskulaturkette erstreckt sich von der Halswirbelsäule hin bis zu den Füßen. Das erklärt, warum Beschwerden in zahlreichen Körperbereichen auftreten, die abseits des Mund- und Kieferbereichs liegen. Auf der anderen Seite führt eine unkorrekte Körperstatik – ausgelöst z.B. durch orthopädische Probleme wie Beckenschiefstand – dazu, dass sich das Bewegungsmuster beim Kauen verändert, was zu Problemen im Bereich der Nacken,- und Kiefermuskulatur führt. In diesem Fall spricht man von aufsteigender Belastung. 

 

 

Therapie

 

Viele Fachbereiche, ein Ziel: Ihre Beschwerdefreiheit!

In einem persönlichen Beratungsgespräch bei einem Netzwerkpartner wird zunächst eine Kurzanamnese erstellt. Sie dient dazu, die Verdachtsdiagnose CMD zu prüfen. Bestätigt sich der Verdacht auf eine CMD, folgt eine ausführliche Anamnese und Untersuchung beim Zahnarzt bzw. sofern notwendig auch beim Allgemeinmediziner.

Zu unserem Netzwerk zählen:

Zahnärzte, Orthopäden und Physiotherapeuten jedoch auch Allgemeinmediziner, Spezialisten für Atlastherapie sowie Heilpraktiker. 

In unserem Dentallabor in Unna verfügen wir zusätzlich über ein sehr modernes und hochpräzises elektronisches 3D Kiefergelenk-Vermessungsgerät, mit dem wir selbst minimalste Defizite in Kiefer und Kiefergelenk erkennen können. So können wir die Ursache für die Störung erkennen und Ihre Behandlung planen. Im Rahmen der Therapie fertigen wir eine individuelle CAR-Schiene an. Sie dient zur Rückführung des Unterkiefers in seine physiologisch korrekte Position. Mit der Unterkieferrückführung ändert sich sich auch die Körperstatik des Patienten. Oberstes Ziel hierbei ist es, die Beschwerden zu lindern oder im optimalen Fall zu beheben. Um den Behandlungserfolg langfristig zu sichern, sollten in der Folgezeit monatliche Kontrollen beim Zahnarzt – sofern notwendig auch beim Allgemeinmediziner – erfolgen. 

Ein gesunder Biss bedeutet für CMD Patienten dauerhafte Beschwerdefreiheit und in aller Regel ein ganz neues Lebensgefühl.

 

 

 

Ablauf einer 360° CMD Therapie

Unsere Patientin Carla hat seit vielen Jahren einige der „typischen“ CMD Beschwerden.

Unter anderem: Spannungskopfschmerzen, Knieschmerzen und Schmerzen an der Wirbelsäule.

Seit Anfang Juni 2022 unterstützen wir Carla in ihrer CAR Therapie und dokumentieren mit Einverständnis von ihr hier für Sie ihren bisherigen Weg zu einem gesunden Biss und Körper.

1. Intraoral Scan

Beim intraoral Scan werden 3D Aufnahmen ihres Oberkiefers als auch Unterkiefers gemacht, die im nächsten Schritt dazu dienen 3D Modelle ihrer Kiefer drucken.

2. Schritt Vermessung

Im ersten Schritt findet die 3D Vermessung des Unterkiefers und der Kiefergelenke statt. Dieses Verfahren kommt gänzlich ohne Strahlenbelastung aus und basiert auf Hochgeschwindigkeitskameras und einem Mustertrakingverfahren.

Während der Vermessung lassen sich sowohl die Unterkieferbewegungen als auch die exakte Kiefergelenksposition ermitteln.

3. Schritt Ermittlung der Körperpositur

Da die Unterkieferposition in Verbindung mit der absteigenden Muskulaturkette Auswirkungen auf die Körperpositur und Körperstatik hat, wird ebenfalls die Körperpositur ermittelt.

4. Schritt Ermittlung der Beinlängen

Im nächsten Schritt wird ebenfalls die Beinlänge der Patientin überprüft da eine muskuläre Beinlängendifferenz ausgelöst durch einen Beckenschiefstand oft in Verbindung mit einer Kompression des Kiefergelenks steht.

Wie sieht die CAR Schienenhandhabung aus?

Um das optimale Ergebnis und die gewünschte Langlebigkeit des Materials zu sichern, ist es wichtig folgende Regeln zu beachten: 

Tragezeit 

Die CAR-Schiene wird 24 Stunden am Tag getragen. Ausschließlich zum Essen darf die Schiene entnommen werden. Dieser Punkt muss unbedingt beachtet werden, um eine Verschlimmerung der Gesamtsymptomatik bei Nichtbeachtung entgegen zu wirken. 

Reinigung

Die CAR-Schiene wird mit hand- bzw. lauwarmen Wasser und mittels einer herkömmlichen Zahnbürste und Zahnpasta gereinigt. Sie darf keinesfalls mit kochendem Wasser oder anderen Reinigungsmitteln gesäubert werden, da diese das Schienenmaterial zerstören würden. Nach Möglichkeit kann man das in der Apotheke erhältliche Reinigungsmittel „Cetron“, laut Gebrauchsanweisung, verwenden. Bei hartnäckigen Rückständen ist die Schiene in der Zahnarztpraxis abzugeben und unterläuft dann im Labor einer speziellen mechanischen Reinigung. Dieser Reinigungsservice ist zwei Mal kostenfrei.

Aufbewahrung 

Um den Verlust oder einen Schaden an der Schiene zu vermeiden, ist diese stets in dem mitgelieferten Aufbewahrungsbehälter zu verwahren. 

Was sind die möglichen Nebenwirkungen der CAR-Schiene?

Mögliche Nebenwirkungen

Während der ersten Wochen der Unterkieferverlagerung können verschiedene Nebenwirkungen auftreten und Auswirkungen auf den gesamten Körper können die Folge sein. So kann es zu Schmerzen in der Kiefermuskulatur, Zahn- und Kopfschmerzen, Schmerzen der Hals-, Brust- Lendenwirbelsäule sowie Schmerzen im Becken, in den Knien und Füßen und letzlich zu diffusen Muskelschmerzen kommen. Weiterhin können Durchfall und kurzfristiger Schwindel auftreten.